Besuch der Freundlichen: Ein Kurzbericht

Langsam schlich der weisse BMW auf der linken Spur vorbei, um dann knapp vor mir rechts einzuspuren. Vom kurzen Abstand bereits genervt, erblickte ich das Leuchtzeichen des Vordermanns mit der freundlichen Bitte, ihnen auf die nächste Raststätte zu folgen.

Ohne sich vorzustellen erbat der uniformierte Herr, bestimmt exakt dem Protokoll einer Kontrolle folgend, meinen Führer- und Fahrzeugausweis. Nichtsahnend versuchte ich vergeblich, den Motor wie gewohnt auszuschalten. Beim dritten Versuch und mit Anzug der Handbremse (was wahrscheinlich Zufall war), verstummte der Dieselmotor schliesslich.

Nach der obligatorischen Informationspause seitens der Polizei (ich könnte das Problem ja bereits kennen), informierten sie mich über meine gänzlich fehlende Heckbeleuchtung. In der Nacht. Auf der Autobahn.

Mit nun permanent eingeschalteter Nebelschlussleuchte verabschiedeten sich die Polizisten ohne eine Busse (danke!) auszustellen. Natürlich unter der Auflage, das Problem schnellstmöglich zu beheben.

Kurz zusammengefasst: Die linke Heckleuchte war bis über die Hälfte mit Wasser gefüllt und hat das ganze System beeinträchtigt. So konnte der Motor nur noch bei deaktiviertem Licht ausgeschaltet werden. Nach dem Ersetzen des Leuchtmittels, der Reinigung und dem gründlichen Abdichten des Lichtes funktioniert nun wieder alles wie gewohnt. Sehr froh war ich um das Mitführen eines Multimeters und  der eingebauten Druckluftanlage.

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Fazit: Defender fahren ist auch Philosophie; man setzt sich mit Problemen auseinander, von denen man gar nicht gewusst hat, dass sie existieren. 🙂

Druckluft

Zugegebenermassen: Nicht alle Systeme, die ich verbauen werde, sind absolut nötig. Die Möglichkeit, den Reifendruck dem Untergrund anzupassen, sollte aber auf jeden Fall vorhanden sein. Dies schont die Reifen und kann die Traktion erhöhen.

Unter dem Beifahrersitz meines 300TDI befindet sich eine Box von anständiger Grösse, die jedoch mit montiertem Sitz nicht einfach zugänglich ist. Sie eignet sich somit hervorragend für das Unterbringen einer kleinen Druckluftanlage. Hauptsächlich für das Füllen von Reifen konzipiert, kann die Anlage auch andere Aufgaben bewältigen, sei es das Aufpumpen eines Gummibootes oder das Ausblasen eines verstaubten Behältnisses. Die praktischen Nutzen sind fast endlos.

Das System besteht grob aus einem 12V Kompressor, einem Lufttank und einem druckgesteuerten Relais. Ich habe mich für einen Viair 480C mit dem Relais 90118 (ebenfalls Viair) und einem 2l Luftbehälter von Prematic entschieden. Die Fittinge, Schläuche, Briden und weiteres Montagematerial habe ich von einem lokalen Eisenwarenhändler. (Schneider in Wetzikon) Hier wurde ich kompetent beraten und konnte vieles ansehen, anfassen und ausprobieren. Für mich als Pneumatikneuling war dies essentiell. Nachfolgend einige Bilder der Komponenten.

Die Sitzbox wurde komplett entdröhnt und so gut wie möglich gedämmt. Da die Box relativ (für Defenderverhältnisse) dicht ist, habe ich den Luftfilter für den Kompressor peripher im Deckblech platziert. Die Druckluftkupplung habe ich unterhalb des vorderen rechten Randes des Sitzes angebracht.

Die blanken Blechteile werden im weiteren Verlauf mit Filz überzogen. (siehe Cockpitverkleidung)

Update 16.07.2016: Status quo läuft das System mit mindestens 11.4 und maximal mit 13.8 Bar. (relaisabhängig!) Dies übersteigt die Druckfestigkeit der meisten Reifenfüllgeräte und vielen weiteren Anwendungen. Ich habe daher ein Druckminderer hinzugefügt, der den Ausgangsdruck auf 6 Bar herunterreguliert.