Wasserkonzept V: Nötige Verbesserungen

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Grundsätzlich hat sich das Wasserkonzept bewährt. Das Wasser schmeckt sehr gut, Chlor- und andere Geschmäcker werden zuverlässig herausgefiltert. Zwei Dinge gilt es jedoch zu verbesern:

1.) Die Trennung von Kalt- und Warmwasser. Der Boiler war mit einem offenen T-Stück an das Wassersystem angeschlossen. Die Warmwasserproduktion durch den Boiler während der Fahrt funktioniert ausgezeichnet. Es funktioniert so gut, dass nach 300km Fahrt schlicht alles Wasser heiss war. Um wieder kaltes Trinkwasser zu bekommen, musste viel Wasser gespült werden. Bei einem Tankvolumen von etwa 60l ist dies nicht praktikabel. Vor dem Boiler wurde daher ein Rückschlagventil aus dem Sanitärbereich eingebaut.

2.) Die Pumpe konnte oft kein Wasser ansaugen. Der Grund hierfür ist mir bis heute nicht klar. Die Pumpe hat auf jeden Fall genug Leistung, Fehler in der Zu- oder Ableitung habe ich ausgeschlossen. Die Lösung ist jedoch einfach: Das Entlüftungsventil muss während dem Ansaugen geöffnet werden. Die Pumpe wurde unter dem Kühlschrank verbaut. Das würde ich bei einem nächsten Ausbau anders lösen. Da das Ventil somit nicht zugänglich ist, wurde diese mit einem Schlauch nach oben versetzt.

 

Wasserkonzept IV: Vom Tank zur Armatur

 

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Vom Tank kommt das Wasser zur Druckpumpe. Im System wurden aussschliesslich für Trinkwasser zugelassene edelstahlummantelte Flexschläuche („Panzerschläuche“) verbaut. Diese können von diversen Anbietern exakt abgelängt und mit verschiedenen (auch abgewinkelten) Anschlüssen bestellt werden. Ich habe meine bei Fritz Streit AG erstanden und war mit dem Gelieferten sehr zufrieden.

Zur Erläuterung: Die Wasserpumpe ist hinter dem Beifahrersitz im ehemaligen Fussraum der hinteren Sitzreihe verbaut.

 

Nach den Filtern traversiert das Wasser von der Beifahrerseite zur Fahrerseite, wo die UV-Lampe  im Fussraum der zweiten Reihe fahrerseitig steht. Zwischen UV-Lampe und Boiler musste zusätzlich ein einstellbarer Druckminderer von Caleffi verbaut werden.

 

Von der UV-Lampe fliesst das Wasser zum Boiler und danach fahrerseitig in Richtung Hecktür wo sich die Armaturen befinden. In einem abgetrennten Fach teilen sich die Leitungen für die Armatur des Spülbeckens und die Aussendusche auf. Da das Warmwasser während der Fahrt auf die Temperatur des Kühlwassers erwärmt werden wird, musste zusätzlich ein einstellbarer Verbrühschutz („Brauchwassermischer“) eingebaut werden. Das Fach ist zur Wartung von unten zugänglich.

Das Grauwasser wird in einem 12l-Kanister gesammelt. Im letzten Foto sieht man links des Kanisters das von unten zugängliche Einstellrad des Brauchwassermischers und die zuführenden Wasserleitungen.

 

 

 

Wasserkonzept III & Unterflurtank

Auf jeden Fall gibt es nicht die optimale Lage eines Wassertankes: Im Innenraum würde er  automatisch mitgeheizt, nähme jedoch viel Platz in Anspruch. Aussenliegend ist er stets wetterexponiert, kann aber ansonsten leere Räume nutzen. Ich habe mich für letztere Variante entschieden und einen Unterflurtank mit 66l Kapazität angeschlafft. Nachfolgend einige Bilder des Wassersystemes:

 

Alle Schläuche, Kupplungen und Verbindungsstücke sind trinkwasserecht. Die Verbindung in den Innenraum wird mittels eines 1/2″ Gewindestückes und beidseitigen Muttern (Sanitärbedarf) geschaffen. Die Entlüftungen und auch der Befüllschlauch werden durch zertifizierte GEKA-Kupplungen mit dem Tank verbunden.

Fertig installiert: Die Bodenfreiheit des Fahrzeuges wird nicht beeinflusst. Besonders schön finde ich den Tank nach wie vor nicht. Funktional ist er aber allemal.

 

Elektroplan des Innenausbaus

Puristen mögen es nur ungern zugeben, – trotzdem ist ein beträchtlicher Teil der Wohnlichkeit und Sicherheit, die ein Wohnmobil ausmachen, von Elektronik abhängig. Eine genaue Planung und Bedarfsabklärung sind daher unabdingbar.

Mein Elektroniksystem soll Folgendes abdecken:

– Versorgung des Wassersystems

– Heizung

– Netzstromunabhängiger Betrieb einer Kühlbox

– Laden von mobilen Geräten und sonstigen Akkus

– effektive Ladung der Wohnraumbatterie während der Fahrt

– Volle und gepflegte Batterien während den Standzeiten

– zentrale Organisation und Übersichtlichkeit

Neue Batterien, neue Herausforderungen

Handelsübliche Relais, die bei laufendem Motor die Verbraucherbatterie an die Startbatterie koppeln und mitladen, sind weit verbreitet. Sie funktionieren zuverlässig und ermöglichen eine sehr einfache Überbrückung im Falle eines Batterieschadens der Startbatterie. Hier enden jedoch auch die Vorteile dieser Systeme. Moderne wartungsfreie Verbraucherbatterien, die auch im Innenraum ohne Belüftung verbaut werden können, würden bei Alternatorspannung nur ungenügend geladen. Die Lösung hierfür ist ein Ladegerät, welches zwischen die Start- und Verbraucherbatterie gehängt wird. (B2B, battery to battery) Diese Ladebooster arbeiten mit angepassten Ladekennlinien und ermöglichen eine optimale Ladung während der Fahrt. Da mein 300TDI auch ohne Strom gestartet werden kann, sehe ich keine Nachteile in diesem System. Der Ladebooster von Votronic leistet 25A (18% der Batteriekapazität), dies dürfte für den täglichen Gebrauch genügen.

Schokolade in der Wüste,

die passende Kühlbox machts möglich. Ich habe mich für eine Einbaubox von Kissmann entschieden. Überzeugt haben mich vor allem die kompakte Bauform, der geringe Stromverbrauch sowie die serienmässige Kältespeicherung und die gute Isolation. Der Stromverbrauch von 1-1.5A bei circa 30°C garantiert den alleinigen Betrieb über das 100W Solarpanel und den MPP-Solarregler, somit sind auch längere Standzeiten ohne laufenden Motor oder Netzstrom möglich.

230V oder 110V?

Ein beträchtlicher Teil der Welt nutzt die hierzulande unüblichen 110V Netzspannung. Um in diesen Ländern nicht auf Netzstrom verzichten zu müssen, verbaue ich ein VAC 1230M 3A / 110V AC von Votronic. Es deckt den Spannungsbereich von 105V bis 265V ab und kann daher überall verwendet werden.

Ist kein Netzstrom vorhanden, springt ein 300W Inverter in die Bresche. Der Spannungswandler sollte fähig sein, einen reinen Sinus zu erzeugen. Dies ist zwar etwas teurer, stellt aber sicher, dass alle Geräte funktionieren.

Übersichtlichkeit

Auch wenn das System relativ komplex ist, laufen viele Fäden im VPC Terra zusammen. So können alle Batteriespannungen, Solardaten und die Frischwassermenge dargestellt werden. Ebenfalls gibt es einen Hauptstrom- und einen Wasserpumpenschalter.

Trotzdem ist die Menge an Gerätschaften recht gross. Ich freue mich aber auf einen anspruchsvollen Einbau!

Elektroplan

AquaPolish 5 & Seagull X1-B

Teil 1: Allgemeines, Lieferumfang und erster Eindruck

Die erste Stufe der Wasseraufbereitungsanlage besteht aus einem zweiteiligen Set von Filtern der Firma General Ecology aus den USA. Ergänzend zur nachgeschalteten UV-Lampe entfernen diese Filter die unerwünschten Stoffe dauerhaft aus dem Wasser.

Die Filter gibt es in verschiedenen Grössen und für unterschiedliche Einsatzzwecke. Für mich eignet sich das kleinste Angebot für die Untertischmontage.

Das Set besteht aus einem Vorfilter AquaPolish 5 und einem Hauptfilter Seagull X1-B. Beide sind Aktivkohlefilter und arbeiten mit einer dreiteiligen strukturierten Matrix. Der Vorfilter agiert als Schutz für den Hauptfilter und kann zum Beispiel grössere Mengen Sediment oder auch erhöhte Chlorkonzentrationen abfangen. Der allgemeine Filteraufbau ist ähnlich, wobei der AquaPolish 5 etwas gröber gebaut ist. Folgende Schichten können unterschieden werden:

– Die äusserste Schicht besteht aus einem sehr feinporigen Material, welches Bakterien, Cysten, Viren, Mikroorganismen und auch Toxine entfernt. Die zurückgehaltene Partikelgrösse beträgt 0.1 Mikrometer (0.4 Mikrometer absolut) beim Seagull X1-B und 0.5 Mikrometer (1.0 Mikrometer absolut) beim AquaPolish 5. Ein E. coli Bakterium mit einem Durchmesser von etwa 1.1 Mikrometer und einer Länge von circa 2 Mikrometer bleibt somit bereits im Vorfilter hängen. Für kleinere Organismen ist spätestens im Hauptfilter Endstation.

– Die mittlere Schicht gleicht einem Spiessrutenlauf für verschiedenste organische Verbindungen, Pestiziden, Herbiziden und Lösungsmitteln: Sie werden in einer Art molekularem Tunnel gefangen und dürfen nicht passieren. In dieser mittleren Schicht wird auch das häufig im Wasser enthaltene Chlor entfernt.

– Die innerste Schicht hat eine elektrostatisch aufgeladene Oberfläche, welche die letzten ungewollten Moleküle und Schwebstoffe entfernt.

Ich habe das Set beim Ingenieurbüro Oetzel in Kassel gekauft. Mit viel Geduld wurden mir alle Fragen beantwortet, der Kontakt war unkompliziert und speditiv. Ich würde jederzeit wieder dort kaufen und kann den Shop uneingeschränkt weiterempfehlen.

Im Lieferumfang befinden sich: (siehe Fotos)

– AquaPolish 5 mit Aktivkohlekartusche (AP-5)

– Seagull X1-B mit Aktivkohlekartusche (RS-1SG)

– Wandhalterung für den X1-B

– kleine Dokumentation und Betriebsanleitung

Die Filter machen einen robusten Eindruck und sind sauber verarbeitet. Ich bin gespannt auf den Einbau!

Purion 400

Allgemeines, Lieferumfang und erster Eindruck

Die menschlichen Photorezeptoren können elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich von etwa 400 (violett) bis 750 (rot) Nanometer wahrnehmen. Der anschliessende Bereich von 750 Nanometer bis etwa 1 Millimeter Wellenlänge wird als Infrarot bezeichnet, der Bereich von 100 bis 400 Nanometer als Ultraviolett. Mit letzterem hat wohl schon jedermann Bekanntschaft gemacht, die zu lange ungeschützte Sonnenexposition rächt sich häufig mit einem Sonnenbrand. Hierbei ist der Körper speziell gefordert, denn UV-Strahlung schädigt die Zellen, genauer die im Zellkern enthaltene Erbinformation.

Die zellschädigende Wirkung der UV-Strahlung kann jedoch auch genutzt werden. Besonders tief eindringende, kurzwellige UV-C Strahlen (100-280 Nanometer) werden künstlich erzeugt und bekämpfen effektiv tierische (und pflanzliche) Zellen, indem sie die Erbinformation schädigen und so eine Reproduktion des Organismus verhindern. Gut verpackt, eignen sich derartige Produkte zur Desinfektion von Trinkwasser.

Ich habe mich für ein Gerät der Deutschen Firma Purion (http://www.purion.de/) entschieden. Die Anlagen können mit verschiedenen Spannungen und Durchflussvolumina betrieben werden. Für meine Zwecke reicht die kleinste Purion 400 in 12V Gleichstrom bei weitem aus.

Im Lieferumfang befinden sich: (siehe Fotos)

– Edelstahlreaktor mit eingebauter UV-Lampe (wechselbar)

– elektronisches Vorschaltgerät

– Betriebshandbuch

Das Paket war gut verpackt und ist sicher angekommen. Nach dem Auspacken ist klar: Es wird Wertarbeit geliefert. Der Reaktor ist massiv, sauber verschweisst, alle Kabel sind perfekt isoliert und genügend lang. Ich bin sehr angetan von der Qualität. Die kleine Lampe hat eine Leistung von 10W und kann eine Durchflussmenge von 300l pro Stunde desinfizieren. (83 Milliliter pro Sekunde)

Einbau

Der Einbau gestaltete sich äusserst einfach: Das robuste Bauteil wird mit einer Rohrschelle auf einem kleinen Podest direkt auf der Bodenplatte fixiert. Die 1/2″ Anschlüsse werden durch passende Panzerschläuche versorgt. Die Steuerungsbox findet  benachbart Platz.

Wasserkonzept II

Um das System etwas anschaulicher darzustellen, habe ich eine Grafik des Wasserkonzeptes erstellt.

Einige Produkte, die ich verwenden werde, sind bereits vermerkt. Weitere Folgen.

– UV-Lampe: Purion 400 UV-Desinfektionsanlage

– Filter: AquaPolish 5 & Seagull X1-B

– Warmwasser: Elgena Nautic Therm ME 10l

– Druckpumpe: Marco UP9/A

– Drucktank: Marco ATX1

– Tankgeber: Votronic 20 K-WC

Zur Positionierung der UV-Lampe: Nach Rücksprache mit einem Spezialisten der Firma Purion habe ich mich entschieden, die UV-Lampe direkt nach dem mechanischen Filter zu verbauen. Somit wird das gesamte Leitungssystem und auch der Boiler mit gefiltertem Wasser versorgt, dies sei Industriestandard.(Alternativ hätte man die UV-Lampe direkt vor dem Trinkwasserbezugsarmatur in der Kaltwasserleitung installieren können)

 

Wasserkonzept III

Wasserkonzept

Ein zentraler Punkt eines jeden Reisefahrzeuges ist die Wasserversorgung. Ich möchte mich hierbei nicht auf eingekaufte Wasserflaschen verlassen und werde daher eine Aufbereitungsanlage verbauen. Die Anlage soll folgende Aufgaben erfüllen:

– Bereitstellung von Trinkwasser

– Warmwasserversorgung

– Anschliessen einer externen Duscharmatur

– Verzicht auf umweltschädliche Chemikalien sowie einfache Wartung und Langlebigkeit

Das Wasser wird primär aus einem fest verbauten Tank entnommen. Mit einem Ventil wird die Möglichkeit geschaffen, Wasser aus anderen Quellen (Kanister, Wassersack etc) aufzubereiten.

Von einer Druckpumpe angesaugt wird das Wasser zuerst durch einen mechanischen Filter gepresst, gröbere Partikel, Bakterien und Cysten werden entfernt. Nach dem mechanischen Filter folgt eine UV-Desinfektionsanlage, die verbliebene Pathogene unschädlich macht. Beide Systeme zusammen garantieren absolut sicheres Trinkwasser in jeder Situation.

Genauere Angaben zu den verwendeten Produkten, deren Einbau und Test folgen im weiteren Verlauf des Bauprojektes.

Wasserkonzept II